Eine Polizeistation wird vom Geist eines fälschlicherweise angeklagten Mannes heimgesucht, der für ein Verbrechen hingerichtet wurde, das er nicht begangen hat. Der Geist will sich rächen, indem er grausame Morde begeht, die das Verbrechen widerspiegeln, dessen er beschuldigt wurde. Die Detektive müssen das ursprüngliche Verbrechen aufklären, um den Geist zur Ruhe zu bringen.
Es war einmal ein Polizeirevier in der düsteren Metropole, ein Ort, der von außen so unscheinbar wie ein jeder andere war, doch dessen Inneres von einem unheimlichen Geheimnis erfüllt wurde.
Man nannte es das Revier des Schreckens, ein Ort, an dem die Schatten länger zu sein schienen als die Tage und die Angst wie eine unsichtbare Hand nach jedem griff.
Detective Alex Brandt, ein Mann mit scharfem Verstand und einem Herzen aus Stahl, war der neue Leiter dieses Reviers. Er war gekommen, um Ordnung in das Chaos zu bringen, doch was ihn erwartete, überstieg seine schlimmsten Albträume.
Kaum hatte er sein Büro bezogen, da begannen die ersten Vorfälle. Nächte, in denen der eisige Atem des Todes durch die Gänge zu wehen schien. Schreie, die aus dem Nichts kamen, und die unnatürlichen Kälte, die selbst im Hochsommer die Knochen frösteln ließ.
Die Beamten sprachen von Schattengestalten, die sich durch die Wände bewegten, von Flüstern, die niemand zuordnen konnte, und von einem unerklärlichen Gefühl der Bedrohung.
Doch es waren nicht nur die paranoiden Ängste der Beamten, die Alex beunruhigten. Es waren die Morde, die begannen, das Revier zu heimsuchen.
Morde, die mit einer grausamen Präzision ausgeführt wurden und eine erschreckende Ähnlichkeit zu einem ungelösten Fall aus den Archiven aufwiesen.
Vor zwanzig Jahren war eine junge Frau auf brutale Weise ermordet worden. Der Täter hatte sie mit einer chirurgischen Präzision zerstückelt und ihre Körperteile an verschiedenen Orten in der Stadt abgelegt.
Ein Mann, damals ein junger, hoffnungsloser Drogenabhängiger, war des Verbrechens beschuldigt und schließlich hingerichtet worden. Sein Name: Jakob Stern.
Nun, zwei Jahrzehnte später, wiederholten sich die Morde. Die Opfer wurden auf dieselbe Weise getötet, und die Körperteile wieder an den gleichen Orten abgelegt. Es war, als würde ein unsichtbarer Chirurg die Stadt terrorisieren.
Alex spürte, dass diese Morde kein Zufall waren. Er begann, in den alten Akten zu graben, auf der Suche nach einem Zusammenhang, einem Hinweis, der ihn zur Wahrheit führen könnte.
Doch je tiefer er in die Vergangenheit eintauchte, desto mehr wurde ihm klar, dass er sich in einem gefährlichen Spiel befand.
Die Nächte wurden zu einem Alptraum. Schattenhafte Gestalten folgten ihm, Flüsterten ihm Dinge ins Ohr, die sein Blut gefrieren ließen. Er sah Jakob Stern, oder zumindest eine Erscheinung, die ihm erschreckend ähnlich war. Der Geist schien ihn zu warnen, aber auch zu provozieren.
Als dann eines Nachts ein Beamter auf brutale Weise ermordet wurde, genau wie die Opfer von damals, wusste Alex, dass er gegen die Zeit kämpfte. Der Geist wollte nicht nur Rache, er wollte ein Spiel spielen, ein tödliches Spiel, bei dem er selbst zum Ziel geworden war.
Die Lösung lag in der Vergangenheit, aber um sie zu finden, musste er zuerst überleben.
Fortsetzung folgt –
Alex grubelte über den Akten, die Hände klebrig vom Schweiß. Die Seiten raschelten in der Stille, ein leises Gegengewicht zu dem Sturm, der in seinem Kopf tobte.
Er fand Hinweise auf eine mögliche Falschbeschuldigung, auf Zeugen, die Angst hatten, auf eine Justiz, die vielleicht versagt hatte. Doch Beweise, handfeste Beweise, fehlten.
Eine Nacht, während eines besonders heftigen Gewitters, wurde er von einem Geräusch aus dem Keller gerissen. Vorsichtig stieg er die dunklen Stufen hinab. Unten angekommen, wurde er von einem eiskalten Windstoß getroffen.
Eine Gestalt stand am Ende des Ganges, eine Gestalt, die in der Dunkelheit schwebte. Es war Jakob Stern, oder zumindest sah es so aus. Seine Augen glühten wie Kohlen, sein Gesicht war eine Maske des Schmerzes und der Wut.
„Du weißt, wer ich bin,“ raunte die Gestalt, ihre Stimme wie das Kratzen von Kreide auf einer Tafel. „Du weißt, was ich getan habe.“
Alex fühlte sich gelähmt, gefangen in den Augen des Phantoms. Dann, mit einer Geschwindigkeit, die ihn selbst überraschte, zog er seine Waffe. Er feuerte, aber der Schuss verpuffte wirkungslos in der Luft. Die Gestalt lachte, ein höhnisches, gellendes Lachen, das durch die Knochen drang.
Von diesem Tag an war nichts mehr wie zuvor. Alex war besessen, getrieben von einer unbändigen Wut, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Er arbeitete Tag und Nacht, vernachlässigte Schlaf und Essen. Sein Körper wurde zur Hülle einer ausgebrannten Seele.
Die Morde häuften sich, wurden brutaler. Die Stadt lebte in Angst. Die Medien sprachen vom „Fleischhacker“, einem Namen, der die Menschen in ihren Wohnungen versteckte. Alex wurde zum Gesicht des Schreckens, der Mann, der das Monster jagen sollte.
Währenddessen verstärkte sich die Präsenz des Geistes. Er erschien Alex in seinen Träumen, in seinen Wahnvorstellungen. Er wurde zu einem ständigen Begleiter, ein Schatten, der ihn niemals verließ.
Ein Durchbruch kam schließlich von einer unerwarteten Seite. Eine alte Frau, die früher in der Nachbarschaft des Opfers gelebt hatte, meldete sich. Sie hatte Angst, aber auch ein schlechtes Gewissen.
Sie hatte gesehen, wie eine Gruppe reicher Männer die junge Frau belästigt hatte. Sie hatte geschrien, aber niemand war gekommen.
Alex folgte dem Hinweis. Er fand eine Gruppe von Männern, die noch immer Macht und Einfluss besaßen. Männer, die alles tun würden, um ihre Geheimnisse zu schützen. Die Spur führte ihn in einen dunklen Untergrund, eine Welt voller Korruption und Gewalt.
Dort fand er die Wahrheit. Jakob Stern war unschuldig. Er war zum Sündenbock gemacht worden, um die wahren Täter zu schützen. Ein perfides Spiel, das nun seine schreckliche Rache nahm.
Der Showdown war unausweichlich. In einem alten, verlassenen Schlachthaus kam es zur Konfrontation. Alex stand dem Geist gegenüber, die Waffe in der Hand. Es war ein Kampf zwischen Leben und Tod, zwischen Gut und Böse.
In einem letzten verzweifelten Versuch, den Geist zu besiegen, erzählte Alex ihm die Wahrheit, zeigte ihm die Beweise. Der Geist zögerte, seine Augen verloren ihren glühenden Hass. Für einen kurzen Moment schien Hoffnung aufzuflackern.
Dann, plötzlich, war alles vorbei. Der Geist verschwand, und mit ihm die Dunkelheit, die das Revier so lange beherrscht hatte. Alex stand allein in der Stille, erschöpft, aber befreit.
Die Stadt atmete auf. Der Fleischhacker war verschwunden. Aber der Preis für diesen Sieg war hoch gewesen. Alex würde die Narben dieses Kampfes ein Leben lang tragen.
Doch er hatte das Unmögliche geschafft: Er hatte einem Unschuldigen Gerechtigkeit verschafft und einen Geist zur Ruhe gebracht.
Elara ist eine ständig reisende Schriftstellerin aus Deutschland, die Hotelzimmer gegen Spukhäuser tauscht auf ihrer Suche nach dem perfekten Gruselmoment. Mit einem Koffer voller Träume und einem Laptop als ständigen Begleiter spinnt sie Geschichten des Schreckens, inspiriert von den dunkelsten Ecken ihrer Vorstellungskraft und den unheimlichen Orten, die sie bereist.