Ein Vergnügungspark macht tagsüber Spaß, aber nachts haben die Fahrgeschäfte ein Eigenleben. Eine Gruppe von Kindern bleibt nach Einbruch der Dunkelheit im Park stecken und muss den Weg nach draußen finden.
Es war ein heißer Sommernachmittag, als Mia, Tim, Leon und Emma im neuen Vergnügungspark ankamen.
Der Park war riesig und voller aufregender Fahrgeschäfte und leckerer Naschereien.
Sie verbrachten den ganzen Tag damit, Achterbahn zu fahren, Zuckerwatte zu essen und die Geisterbahn zu besuchen.
Gegen Abend begann sich der Park zu leeren.
Die Lichter der Fahrgeschäfte funkelten im Dämmerlicht, und die Freunde beschlossen, noch eine letzte Runde auf dem Riesenrad zu drehen.
Sie kauften ihre Tickets und stiegen ein. Als die Gondel den höchsten Punkt erreichte, hörten sie plötzlich ein seltsames Geräusch.
„Habt ihr das gehört?“ fragte Emma und sah sich nervös um.
„Es war bestimmt nur der Wind“, meinte Leon beruhigend.
Doch als sie wieder am Boden ankamen, war der Park menschenleer. Die Freunde gingen zur Ausgangstür, aber sie war verschlossen.
„Was sollen wir jetzt tun?“ fragte Mia, während sie sich ängstlich umblickte.
„Lasst uns jemanden suchen, der uns helfen kann“, schlug Tim vor.
Sie gingen zurück in den Park, vorbei an stillstehenden Karussells und leeren Ständen. Plötzlich hörten sie ein leises Flüstern.
Es kam aus der Richtung der Geisterbahn. Vorsichtig näherten sie sich dem Eingang. Die Tür stand offen und sie konnten das schummrige Innere sehen.
„Wir sollten reingehen und nachsehen“, sagte Leon mutig.
„Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist“, widersprach Emma, aber sie folgte den anderen.
Im Inneren der Geisterbahn war es dunkel und unheimlich.
Die Freunde tasteten sich vorsichtig voran, als plötzlich die Lichter angingen und die Figuren der Geisterbahn zum Leben erwachten.
Ein gruseliger Clown sprang vor ihnen auf und lachte diabolisch.
„Willkommen in meinem Reich!“ rief der Clown. „Ihr werdet hier für immer bleiben!“
Die Kinder schrien und rannten davon. Sie stürmten durch die Gänge der Geisterbahn, verfolgt von den lebendig gewordenen Figuren.
Schließlich fanden sie eine Hintertür und stürzten ins Freie.
„Wir müssen einen anderen Ausgang finden!“ keuchte Tim.
Sie liefen weiter und erreichten die Achterbahn. Auch hier war etwas nicht in Ordnung.
Die Wagen der Achterbahn bewegten sich von selbst, obwohl niemand darin saß.
Plötzlich rasten die Wagen auf die Kinder zu. Sie sprangen zur Seite, gerade noch rechtzeitig, um nicht überfahren zu werden.
„Dieser Park ist verflucht!“ rief Mia. „Wir müssen so schnell wie möglich hier raus!“
Sie eilten zum Riesenrad, in der Hoffnung, von dort einen Überblick über den Park zu bekommen.
Als sie die Spitze erreichten, sahen sie eine kleine Hütte am Rand des Parks, die sie vorher nicht bemerkt hatten. Sie stiegen schnell wieder ab und rannten zur Hütte.
Drinnen fanden sie einen alten Mann, der sie freundlich anlächelte.
„Was macht ihr Kinder hier so spät?“ fragte er.
„Wir sind eingesperrt und brauchen Hilfe“, erklärte Leon.
Der alte Mann nickte. „Ich bin der Hausmeister des Parks. Es gibt einen Geheimgang, den ihr benutzen könnt, um hinauszukommen. Folgt mir.“
Er führte sie zu einer versteckten Tür hinter einem Bücherregal. Der Geheimgang war dunkel und schmal, aber sie folgten dem Mann tapfer.
Schließlich erreichten sie eine Leiter, die nach oben führte.
„Hier entlang“, sagte der Hausmeister. „Das ist der Ausgang.“
Die Freunde kletterten die Leiter hinauf und fanden sich draußen vor den Toren des Parks wieder. Erleichtert atmeten sie die frische Nachtluft ein.
„Danke, dass Sie uns geholfen haben“, sagte Mia.
Der alte Mann lächelte und verschwand im Schatten des Parks. Die Freunde rannten nach Hause, froh, dem Spuk entkommen zu sein.
Von diesem Tag an erzählten sie jedem von ihrem Abenteuer und warnten davor, jemals nach Einbruch der Dunkelheit im Vergnügungspark zu bleiben.
Elara ist eine ständig reisende Schriftstellerin aus Deutschland, die Hotelzimmer gegen Spukhäuser tauscht auf ihrer Suche nach dem perfekten Gruselmoment. Mit einem Koffer voller Träume und einem Laptop als ständigen Begleiter spinnt sie Geschichten des Schreckens, inspiriert von den dunkelsten Ecken ihrer Vorstellungskraft und den unheimlichen Orten, die sie bereist.