In dieser Kindergeschichte bedeckt jede Nacht ein geheimnisvoller Nebel die Stadt. Diejenigen, die durch ihn gehen, sehen seltsame Visionen.
In einem kleinen, abgelegenen Dorf namens Nebelheim geschah jede Nacht etwas Unheimliches.
Sobald die Sonne unterging, zog ein dichter, geheimnisvoller Nebel über das Dorf, der alles in ein undurchdringliches Grau hüllte.
Die Dorfbewohner hatten sich längst daran gewöhnt, den Nebel zu meiden, denn jeder, der ihn durchquerte, sah Dinge, die die Realität überstiegen.
Eines Abends, als der Nebel besonders dick war, entschloss sich ein mutiger Junge namens Felix, das Geheimnis des Nebels zu lüften.
Felix war ein neugieriger und abenteuerlustiger Junge, der schon oft von den unheimlichen Geschichten gehört hatte, die sich um den Nebel rankten. Er wollte wissen, ob die Geschichten wirklich wahr waren.
Mit einer kleinen Taschenlampe bewaffnet, schlich Felix sich hinaus, als der Nebel begann, sich über das Dorf zu legen.
Der Nebel war so dicht, dass er seine eigenen Hände kaum sehen konnte. Der einzige Lichtschein kam von der schwachen Taschenlampe, die er fest umklammerte.
Kaum hatte Felix den Nebel betreten, sah er seltsame Dinge: Schatten, die wie Menschen aussahen, aber in die falsche Richtung schwebten; flüsternde Stimmen, die aus dem Nichts zu kommen schienen; und Bilder von unheimlichen, verblassenden Szenen, die vor seinen Augen auftauchten und wieder verschwanden.
Felix bemerkte eine besonders seltsame Vision. Er sah eine alte, verlassene Schule, die er nicht kannte, mit knarrenden Türen und Fenstern, die wie Augen aus dem Nebel starrten.
Neugierig ging er darauf zu, doch die Schule schien sich immer weiter zu entfernen, als ob sie ihn testen wollte.
Als Felix näher kam, wurden die Visionen immer intensiver und unheimlicher.
Er sah Gespenster von alten Dorfbewohnern, die verloren in der Schule umherirrten, und knarrende Möbel, die sich von selbst bewegten.
Die Stimmen wurden lauter und verzweifelter, als ob sie um Hilfe riefen.
In diesem Moment fühlte Felix eine kalte Hand auf seiner Schulter. Er drehte sich schnell um und sah einen Geist, der ihm sanft, aber eindringlich ins Gesicht sah.
„Der Nebel zeigt uns die verlorenen Seelen, die auf Erlösung warten“, erklärte der Geist mit einer traurig klingenden Stimme. „Die Schule ist ein Ort des Verborgenen, wo die Zeit stehen geblieben ist.“
Felix war entsetzt, aber auch entschlossen, etwas zu tun.
Er fragte den Geist, wie er den Seelen helfen könne, und der Geist erzählte ihm, dass der Nebel nur dann verschwindet, wenn die verlorenen Seelen gefunden und in den Frieden geleitet werden.
Mit neuem Mut machte sich Felix daran, die Gespenster zu finden und ihre Geschichten zu hören.
Er half ihnen, die Schule zu verlassen, und brachte sie zum Dorfrand, wo sie schließlich in den Himmel aufstiegen, um Frieden zu finden.
Als Felix zurückkehrte, begann der Nebel sich zu lichten. Die Sonne ging langsam auf, und die letzten Spuren des Nebels verschwanden.
Die Dorfbewohner waren erstaunt, als sie sahen, dass der Nebel nicht mehr über dem Dorf lag. Felix erzählte ihnen von seiner nächtlichen Reise und den verlorenen Seelen, die er befreit hatte.
Von diesem Tag an kam der Nebel nicht mehr zurück, und das Dorf Nebelheim blieb frei von den unheimlichen Visionen.
Felix wurde als Held gefeiert, und obwohl er nie wieder einen Fuß in den Nebel setzte, wusste er, dass er ein Abenteuer bestanden und den Dorfbewohnern einen großen Dienst erwiesen hatte.
Elara ist eine ständig reisende Schriftstellerin aus Deutschland, die Hotelzimmer gegen Spukhäuser tauscht auf ihrer Suche nach dem perfekten Gruselmoment. Mit einem Koffer voller Träume und einem Laptop als ständigen Begleiter spinnt sie Geschichten des Schreckens, inspiriert von den dunkelsten Ecken ihrer Vorstellungskraft und den unheimlichen Orten, die sie bereist.