Ein mythisches Ungeheuer soll im örtlichen See leben. Bei jedem Vollmond geschehen seltsame Dinge.
In einem kleinen Dorf, umgeben von dichten Wäldern und einem mysteriösen See, lebten die Dorfbewohner in ständiger Furcht vor einer alten Legende.
Es hieß, dass in diesem See ein Biest lebte, das nur bei Vollmond erwachte. Die Geschichten erzählten von schaurigen Geräuschen, Schatten in der Nacht und seltsamen Vorkommnissen.
Eines Nachts, als der Vollmond hell am Himmel stand, beschloss eine Gruppe von mutigen Kindern, der Sache auf den Grund zu gehen.
Anna, Max, Lena und Tim hatten schon oft von den Geschichten gehört, aber sie wollten endlich wissen, was wirklich hinter der Legende steckte.
Mit Taschenlampen bewaffnet, schlichen sie sich aus ihren Häusern und machten sich auf den Weg zum See.
Der Wind pfiff durch die Bäume und ließ die Blätter rascheln, als ob sie die Kinder vor dem Unheil warnen wollten.
Die Dunkelheit war dicht und undurchdringlich, doch die Kinder waren fest entschlossen.
Am Ufer des Sees angekommen, spürten sie eine unheimliche Kälte, die ihnen durch Mark und Bein fuhr.
Plötzlich hörten sie ein tiefes Grollen, das aus der Tiefe des Wassers zu kommen schien. Die Kinder sahen sich nervös an, doch keiner wollte der Erste sein, der aufgab.
„Wir müssen herausfinden, was das ist,“ flüsterte Anna entschlossen. Sie kniete sich nieder und leuchtete mit ihrer Taschenlampe ins Wasser.
Plötzlich sahen sie etwas Glänzendes, das sich unter der Oberfläche bewegte. Es war ein Paar Augen, groß und leuchtend, das sie beobachtete.
„Das ist es! Das Biest!“ rief Max und stolperte rückwärts.
Doch Lena war neugierig. „Vielleicht ist es nicht böse,“ sagte sie und trat einen Schritt näher. Doch in diesem Moment brach das Wasser auf, und eine gigantische Gestalt erhob sich aus dem See.
Das Biest hatte schuppige Haut und lange, klauenartige Hände. Es war genauso furchterregend, wie die Legenden es beschrieben hatten.
Die Kinder schrieen und rannten in alle Richtungen, doch das Biest blieb still und beobachtete sie nur.
Plötzlich hörten sie eine leise Stimme: „Habt keine Angst.“ Es war das Biest, das sprach. „Ich bin kein Monster. Ich bin der Hüter des Sees.“
Die Kinder blieben stehen und sahen das Biest verwirrt an. „Aber warum die Legenden und die Angst?“ fragte Tim.
Das Biest seufzte tief. „Vor vielen Jahren war ich ein Mensch, ein Beschützer dieses Dorfes. Doch ein böser Zauber verwandelte mich in diese Gestalt. Ich konnte nur bei Vollmond erscheinen, um den See und das Dorf zu bewachen. Die Legenden entstanden aus der Furcht der Menschen, die mich nicht verstehen konnten.“
Die Kinder hörten aufmerksam zu und spürten Mitleid mit dem Biest. „Gibt es eine Möglichkeit, dir zu helfen?“ fragte Anna.
„Es gibt einen alten Zauber, der mich befreien kann,“ antwortete das Biest. „Doch dazu brauche ich die Hilfe von mutigen Herzen wie euren.“
Die Kinder nickten entschlossen und folgten den Anweisungen des Biests.
Gemeinsam sprachen sie die alten Worte des Zaubers, und plötzlich begann das Biest zu leuchten.
Mit einem letzten, hellen Lichtstrahl verschwand die schuppige Gestalt, und ein freundlicher Mann stand vor ihnen.
„Vielen Dank,“ sagte der Mann. „Ihr habt mich befreit.“
Die Kinder jubelten und kehrten ins Dorf zurück, um die gute Nachricht zu verbreiten.
Seit jener Nacht erzählten die Dorfbewohner nicht mehr von einem furchterregenden Biest, sondern von den mutigen Kindern, die einen Freund und Beschützer zurückgebracht hatten.
Und so wurde das Dorf wieder ein Ort des Friedens, und der See blieb ruhig und still, bewacht von einem neuen, treuen Freund.
Elara ist eine ständig reisende Schriftstellerin aus Deutschland, die Hotelzimmer gegen Spukhäuser tauscht auf ihrer Suche nach dem perfekten Gruselmoment. Mit einem Koffer voller Träume und einem Laptop als ständigen Begleiter spinnt sie Geschichten des Schreckens, inspiriert von den dunkelsten Ecken ihrer Vorstellungskraft und den unheimlichen Orten, die sie bereist.