
Als jemand, der sich seit Jahren intensiv mit Nagelpflege beschäftigt, habe ich festgestellt, dass unsere Nägel oft stumme Zeugen unseres Lebensstils sind.
Sie verraten viel über unsere Gesundheit, unsere Gewohnheiten und sogar über Stressphasen. Leider neigen wir dazu, Nagelprobleme zu ignorieren, bis sie unangenehm oder sichtbar störend werden.
Dabei lässt sich vieles mit einfachen Mitteln vermeiden oder beheben.
In diesem Artikel möchte ich dir die häufigsten Nagelprobleme näherbringen und erklären, wie du sie Schritt für Schritt angehen kannst – basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und Recherchen.
Gesplitterte Nägel: Wenn die Struktur leidet
Gesplitterte Nägel sind ein klassisches Problem, das oft mit Trockenheit oder mechanischer Belastung einhergeht.
Ich erinnere mich an eine Phase, in der meine Nägel nach dem häufigen Händewaschen mit scharfen Seifen regelrecht „aufgefranst“ aussahen.
Der Grund? Die Nagelplatte verliert Feuchtigkeit und wird brüchig. Aber auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Biotin oder Zink kann dazu führen, dass Nägel splitten.
Um dem entgegenzuwirken, habe ich gelernt, meine Nägel gezielt zu pflegen. Ein regelmäßiges Eincremen der Hände und Nägel mit einer reichhaltigen Handcreme oder speziellem Nagelöl ist essenziell.
Dabei massiere ich das Öl sanft in den Nagel und den Nagelbett ein – das fördert die Durchblutung und stärkt die Struktur. Zusätzlich vermeide ich aggressive Reinigungsmittel ohne Handschuhe, denn Chemikalien trocknen die Nägel aus.
Wenn die Splissbildung bereits stark ist, hilft oft nur ein vorsichtiges Kürzen und Feilen, um weitere Risse zu verhindern. Ein Tipp von mir: Verwende eine Glasfeile statt metallischer Feilen, da sie sanfter zum Nagel ist.
Brüchige Nägel: Das Dilemma der Sprödigkeit
Brüchige Nägel fühlen sich an, als würden sie bei der kleinsten Berührung zerbröckeln. Bei mir trat dieses Problem besonders im Winter auf, wenn kalte Luft und Heizungswärme die Haut und Nägel austrocknen. Doch Sprödigkeit kann auch innere Ursachen haben – etwa Schilddrüsenfehlfunktionen oder Eisenmangel.
Hier ist eine Kombination aus äußerer Pflege und innerer Unterstützung nötig. Ich integriere Lebensmittel mit hohem Siliziumgehalt in meine Ernährung, wie Haferflocken oder Gerste, da dieses Spurenelement die Nagelstruktur stärkt.
Gleichzeitig trage ich regelmäßig einen speziellen Nagelhärter auf, der jedoch keine schädlichen Chemikalien wie Formaldehyd enthält.
Wichtig ist, nicht zu viel Feuchtigkeit auf einmal zuzuführen – zu häufiges Einweichen der Nägel (etwa beim Putzen) kann sie paradoxerweise noch spröder machen. Ein Mittelweg aus Schutz und Pflege ist hier entscheidend.
Eingewachsene Nägel: Schmerzhafte Fehlstellung
Eingewachsene Nägel, besonders an den Zehen, können höllisch schmerzen. Ich hatte einmal einen solchen Fall nach einem zu eng geschnittenen Zehennagel – ein Fehler, den viele aus Unwissenheit machen.
Der Nagel drückt sich in die Haut, entzündet sich und führt zu Rötungen oder sogar Eiterbildung.
Die Lösung liegt zunächst in der Vorbeugung: Nägel sollten immer gerade und nicht zu kurz geschnitten werden, damit die Ecken nicht in die Haut einwachsen.
Falls es bereits passiert ist, hilft ein vorsichtiges Anheben des Nagelrands nach einem warmen Fußbad.
Dabei kann ein kleines Stück Watte unter den Nagel geschoben werden, um ihn aus der Haut zu lösen. Bei starken Entzündungen rate ich jedoch dringend zum Arzt, um Infektionen zu vermeiden.
Langfristig können orthopädische Einlagen oder spezielle Nagelspangen helfen, die den Nagel in die richtige Form ziehen.
Nagelpilz: Hartnäckig und unschön
Nagelpilz ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern auch ein Zeichen für ein geschwächtes Immunsystem oder mangelnde Hygiene.
Mein erster Kontakt mit diesem Thema war, als ein Freund seine Infektion mit mir besprach – gelblich verfärbte, verdickte Nägel, die sich langsam ablösten.
Die Behandlung erfordert Geduld. Antimykotische Lacke oder Salben aus der Apotheke können helfen, müssen aber konsequent über Wochen angewendet werden.
Hausmittel wie Teebaumöl haben bei mir nur im Frühstadium gewirkt. Wichtig ist, Schuhe und Socken regelmäßig zu desinfizieren und atmungsaktives Schuhwerk zu tragen.
Bei starkem Befall ist ein Arztbesuch unumgänglich, da oral eingenommene Antipilzmittel notwendig sein können.
Verfärbungen: Von Gelb bis Blau
Nagelverfärbungen können harmlos oder ein Warnsignal sein. Gelbe Nägel deuten oft auf Pilzbefall oder häufigen Kontakt mit Nagellack hin.
Bei mir führte jahrelanges Tragen von dunklem Lack ohne Untercoat zu einer leichten Gelbfärbung. Bläuliche Verfärbungen können dagegen auf Sauerstoffmangel hinweisen – hier sollte man medizinisch abklären lassen.
Zur Behandlung hellt eine Mischung aus Zitronensaft und Backpulver leichte Verfärbungen auf. Wichtig ist jedoch, die Ursache zu bekämpfen: Bei Pilz siehe oben, bei Lacken immer eine Basisschicht auftragen. Raucher sollten bedenken, dass Nikotin ebenfalls gelbe Nägel verursachen kann.
Rillen und Dellen: Unebenheiten deuten
Längsrillen sind oft altersbedingt und harmlos. Querrillen können dagegen auf Vergiftungen, Infektionen oder Stoffwechselstörungen hindeuten. Ich selbst bemerkte Querrillen nach einer schweren Grippe – der Körper war geschwächt, und das zeigten auch meine Nägel.
Glätten lassen sich Rillen mit schonendem Polieren, doch das überdecken nur das Symptom. Eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen (A, B, C) und Mineralstoffen (Eisen, Zink) unterstützt die Regeneration. Bei plötzlich auftretenden Rillen immer einen Check-up machen!
Abgebrochene Nägel: Die Sache mit der Länge
Lange Nägel sind schön, brechen aber schnell. Mein Trick: Nach dem Duschen die Nägel feilen, wenn sie weicher sind.
Zudem stärkt eine Schicht Klarlack oder ein kalziumhaltiger Überzug die Spitzen. Bei Rissen hilft ein kleiner Tropfen Sekundenkleber (speziell für Nägel) als Notlösung, bis der Nagel gekürzt werden kann.
Allgemeine Tipps für gesunde Nägel
- Ernährung: Proteine, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren sind Bausteine für stabile Nägel.
- Schutz: Handschuhe beim Putzen oder Gartenarbeit tragen.
- Pausen: Zwischen Gelpolituren den Nägeln Zeit zur Erholung gönnen.
- Profis: Bei anhaltenden Problemen einen Dermatologen aufsuchen.
Fazit
Nagelprobleme sind oft ein Weckruf des Körpers. Mit Achtsamkeit, der richtigen Pflege und etwas Geduld lassen sich die meisten Issues in den Griff kriegen. Ich habe gelernt, auf die Signale meiner Nägel zu hören – und du kannst es auch!