15 spannende Fakten über Nägel, die du noch nicht kanntest

Letzte Aktualisierung - 4. März 2025 16:55
15 spannende Fakten über Nägel, die du noch nicht kanntest.

Wenn wir über unsere Nägel nachdenken, geht es oft um Ästhetik – ob sie gepflegt sind, die Farbe des Lacks oder die Form der Nagelspitze.

Doch hinter diesen kleinen Hornplatten an unseren Fingerspitzen und Zehen verbirgt sich eine faszinierende Welt aus Biologie, Kulturgeschichte und medizinischen Geheimnissen.

Ich möchte dich heute mitnehmen auf eine Entdeckungsreise, die zeigt, wie viel mehr unsere Nägel sind als bloße Accessoires.

1. Nägel bestehen aus demselben Material wie Haare – aber sie sind härter

Beide, Haare und Nägel, setzen sich hauptsächlich aus Keratin zusammen, einem widerstandsfähigen Protein. Doch während Haare flexibel und weich sind, sind Nägel durch eine besondere Anordnung der Keratinfasern und eingelagerte Mineralien wie Kalzium und Zink verhärtet.

Dieser Aufbau ermöglicht es ihnen, tägliche Belastungen abzufedern, ohne zu brechen. Interessant ist auch, dass Nagelplatten keine lebenden Zellen enthalten. Das, was wir sehen, ist bereits totes Material, das von der Nagelmatrix – dem „Wurzelbereich“ unter der Haut – nachgeschoben wird.

2. Fingernägel wachsen fast doppelt so schnell wie Fußnägel

Lesen: Die Wissenschaft hinter dem Nagelwachstum: Wie lange dauert es?

Ein Fingernagel legt im Durchschnitt etwa 3,5 Millimeter pro Monat zu, während ein Fußnagel nur auf rund 1,6 Millimeter kommt. Der Grund dafür liegt vermutlich in der Durchblutung und der Beanspruchung unserer Hände.

Aktivere Körperteile werden besser mit Nährstoffen versorgt, was das Wachstum beschleunigt. Übrigens: Der Nagel des Mittelfingers wächst am schnellsten, der des kleinen Fingers am langsamsten. Warum? Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang mit der Länge des Knochens darunter.

3. Nägel sind Fenster zu deiner Gesundheit

Schon Hippokrates beobachtete, dass bestimmte Nagelveränderungen auf Krankheiten hindeuten können. Beispielsweise können löffelförmige Einsenkungen (Koilonychie) auf Eisenmangel hinweisen, während gelbliche Verfärbungen manchmal mit Lungen- oder Leberproblemen einhergehen.

Sogar horizontale Rillen (Beau-Linien) können auf vergangene Infektionen oder Stressphasen verweisen, da das Nagelwachstum in dieser Zeit gestört war. Allerdings: Nicht jede Unregelmäßigkeit ist alarmierend. Kleine weiße Flecken entstehen meist durch minimale Verletzungen der Nagelmatrix – nicht durch Kalziummangel, wie oft angenommen.

4. Warum schneiden Nägel nicht weh?

Da die sichtbare Nagelplatte tot ist, spüren wir beim Schneiden oder Feilen keinen Schmerz. Das ändert sich jedoch schlagartig, wenn wir zu tief schneiden und die darunterliegende Nagelmatrix oder das Nagelbett verletzen. Diese Bereiche sind stark durchblutet und mit Nervenenden versehen – ein Grund, warum eingewachsene Nägel so unangenehm sein können.

5. Der Mythos vom Weiterwachsen nach dem Tod

Es ist eine gruselige Vorstellung: Dass Nägel und Haare nach dem Tod weiterwachsen. Tatsächlich ist das ein optischer Effekt. Wenn der Körper dehydriert, zieht sich die Haut zurück, wodurch Nägel und Haare länger wirken. Das eigentliche Wachstum erfordert jedoch Stoffwechselprozesse, die mit dem Tod enden.

6. Nägel und Klima: Sommer vs. Winter

Im Sommer wachsen Nägel etwas schneller als im Winter. Grund dafür könnte die kombinierte Wirkung von Sonnenlicht (das Vitamin D fördert) und erhöhter Durchblutung durch Wärme sein. Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Frisches Obst und Gemüse in der warmen Jahreszeit liefert mehr Nagel-stärkende Vitamine wie Biotin.

7. Die Evolution der Nägel

Unsere frühen Vorfahren hatten Krallen, die ihnen beim Klettern und Jagen halfen. Im Laufe der Evolution entwickelten sich diese zu flacheren Nägeln, die präziseres Greifen und Tasten ermöglichten. Heute sind Nägel ein Relikt dieser Entwicklung – und dennoch unverzichtbar. Ohne sie wäre es schwer, kleine Gegenstände zu manipulieren oder juckende Haut zu kratzen.

8. Nagelpflege ist Jahrtausende alt

Schon im alten Ägypten (um 3000 v. Chr.) färbten Menschen ihre Nägel mit Henna, um Status und Schönheit zu betonen. Cleopatra bevorzugte angeblich ein tiefes Rot, während in China lange Nägel als Zeichen von Wohlstand galten – wer nicht körperlich arbeiten musste, konnte sie sich leisten. Selbst die Römer verwendeten polierte Holzstäbchen, um ihre Nägel zu reinigen.

9. Warum splittern manche Nägel?

Trockenheit ist der häufigste Grund. Nägel bestehen zu etwa 10–15 % aus Wasser. Wenn sie zu oft mit aggressiven Reinigungsmitteln oder Nagellackentfernern in Kontakt kommen, verlieren sie Feuchtigkeit und werden brüchig. Eine einfache Lösung: Handschuhe beim Putzen tragen und regelmäßig ein pflegendes Öl (z. B. Mandelöl) auftragen.

10. Nägel und Alterung

Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich das Nagelwachstum, und die Platten werden oft dicker und trockener. Gleichzeitig können sich Längsrillen bilden, die harmlos sind, sofern sie nicht plötzlich auftreten. Auch die Farbe kann matter wirken, da die Durchblutung der Nagelmatrix nachlässt.

11. Die Rolle der Nagelhaut

Viele entfernen die Nagelhaut aus kosmetischen Gründen, doch sie hat eine wichtige Funktion: Sie schützt die Nagelmatrix vor Bakterien und Pilzen. Wer sie zu radikal zurückschneidet, riskiert Entzündungen. Besser ist es, die Haut nach dem Duschen vorsichtig mit einem Holzstäbchen zurückzuschieben.

12. Nägel und Emotionen

Nagelkauen (Onychophagie) ist oft ein Ventil für Stress oder Langeweile. Doch Vorsicht: Dauerhaftes Kauen kann die Nagelmatrix schädigen und zu dauerhaft verformten Nägeln führen. Alternativen wie Stressbälle oder bitterer Nagellack können helfen, die Gewohnheit zu brechen.

13. Warum haben wir überhaupt Zehennägel?

Evolutionär betrachtet sind Zehennägel ein Überbleibsel – sie dienen heute kaum noch einem praktischen Zweck. Dennoch schützen sie die Zehenspitzen vor Verletzungen und verbessern laut einigen Studien das Tastgefühl, indem sie als „Gegendruck“ beim Gehen wirken.

14. Medikamente und Nägel

Bestimmte Chemotherapien oder Antibiotika können vorübergehend das Nagelwachstum stören, zu Rillen oder Verfärbungen führen. Auch Überdosierungen von Vitamin A oder Selen machen sich manchmal in brüchigen Nägeln bemerkbar. Immer ein Zeichen, mit dem Arzt zu sprechen.

15. Der Rekordnagel und andere Kuriositäten

Der längste Fingernagel der Welt (laut Guinness-Buch) maß über 8,65 Meter – zusammengerechnet an einer Hand! So extrem muss es nicht sein, aber es zeigt: Nägel sind extrem belastbar, wenn man sie lässt. Übrigens: Männer haben statistisch gesehen etwas dickere Nägel als Frauen, hormonell bedingt.