Der mitternächtliche Gärtner

Eine geisterhafte Gestalt pflegt im Mondlicht den Garten eines heruntergekommenen Anwesens. Unheimliche Blumen und Sträucher umgeben den Gärtner, deren Blütenblätter und Blätter in einem unheimlichen Licht leuchten.

Eine geisterhafte Gestalt wird bei der Pflege eines Gartens in einem heruntergekommenen Anwesen gesehen, in dem keine Pflanzen wachsen sollten. Diejenigen, die den Gärtner sehen, werden am nächsten Tag in groteske Mensch-Blumen-Hybriden verwandelt aufgefunden, als wären sie schon seit Jahren Teil des Gartens.

Einmal, vor langer Zeit, in einem abgelegenen Anwesen, das von der Welt vergessen schien, existierte ein verwildertes Grundstück. Die Mauern des Herrenhauses waren mit Efeu überwuchert, und die Fenster waren blind vor Staub und Alter.

Niemand wusste, wie lange es schon leer stand, aber die Dorfbewohner mieden es wie die Pest.

Eines Nachts, als der Mond hoch am Himmel stand und der Nebel über den verfallenen Garten kroch, sah ein einsamer Wanderer etwas Seltsames.

Ein geisterhafter Gärtner, in zerrissener Kleidung und mit einem alten, verrosteten Spaten, arbeitete im Dunkeln. Seine Hände waren knochig, fast wie Wurzeln, und sein Gesicht war von einem Schleier aus Nebel verhüllt.

Der Wanderer wagte es nicht, näher zu treten, aber er konnte nicht anders, als den Anblick zu beobachten. Der Gärtner grub Löcher in den Boden, als ob er Pflanzen setzen würde.

Doch es gab keine Samen, keine Blumen, nur die karge Erde. Und dennoch schien der Gärtner zu wissen, was er tat.

Am nächsten Morgen fand man den Wanderer tot auf, seine Haut mit Ranken überzogen, seine Augen zu Blütenknospen geworden. Er war ein Teil des Gartens geworden, ein groteskes Hybridwesen aus Mensch und Pflanze.

Das Gerücht verbreitete sich im Dorf, und bald wagte niemand mehr, in die Nähe des Anwesens zu kommen. Doch die Neugier trieb einige dazu, aus der Ferne zuzusehen.

Sie sahen den Gärtner bei seiner Arbeit, immer in der Nacht, immer im Nebel. Und jedes Mal, wenn jemand den Anblick nicht mehr ertragen konnte und wegschaute, verschwand der Gärtner spurlos.

Diejenigen, die den Gärtner zu lange beobachteten, wurden am nächsten Tag gefunden – ihre Körper verwoben mit den Pflanzen, ihre Gesichter von Blüten überwuchert.

Sie waren Teil des Gartens geworden, wie die anderen, und ihre Seelen schienen gefangen zwischen Leben und Tod.

Niemand wusste, wer der Gärtner war oder warum er diese morbide Arbeit verrichtete. Manche sagten, er sei ein Geist, der die verlorenen Seelen derer sammelte, die das Anwesen betreten hatten. Andere glaubten, er sei ein Fluch, der auf dem Grundstück lastete.

Eines Tages wagte sich ein junger Mann näher an den Gärtner heran. Er sah die Wurzeln, die aus seinen Fingern wuchsen, und die Blätter, die aus seinen Augen quollen. Doch er spürte keine Angst, nur eine seltsame Faszination.

“Warum tust du das?” fragte der junge Mann leise.

Der Gärtner hob den Kopf, und der Nebel lichtete sich für einen Moment. Seine Augen waren leer, ohne Pupillen, und seine Stimme klang wie der Wind durch die Bäume.

“Ich bin der Hüter des vergessenen Gartens”, flüsterte er. “Ich sammle die Seelen derer, die hierher kommen, um sie zu retten oder zu verdammen.”

Der junge Mann verstand nicht, aber er spürte, dass der Gärtner eine Botschaft für ihn hatte. “Was soll ich tun?” fragte er.

Der Gärtner lächelte, und aus seinem Mund wuchsen Blumen. “Du hast die Wahl”, sagte er. “Du kannst gehen und vergessen, was du gesehen hast. Oder du kannst bleiben und ein Teil des Gartens werden.”

Der junge Mann dachte an die anderen, die zu Blumen geworden waren, und an die Seelen, die gefangen waren. Er wusste, dass er keine andere Wahl hatte. “Ich bleibe”, sagte er.

Und so wurde er ein Teil des Gartens, ein groteskes Wesen aus Mensch und Pflanze, für immer gefangen zwischen Leben und Tod. Und der Gärtner arbeitete weiter, im Dunkeln, im Nebel, seine Hände knochig wie Wurzeln, seine Augen leer wie die Erde, die er bearbeitete.

Und so erzählt man sich, dass der Gärtner weiterhin seine morbide Arbeit verrichtet. Die Dorfbewohner meiden das Anwesen noch immer, und diejenigen, die zu neugierig sind, verschwinden spurlos.

Manchmal hört man in der Nacht das Rascheln von Blättern und das Flüstern des Windes, als ob der Garten lebte und atmete.

Diejenigen, die den Mut aufbringen, den Gärtner anzusprechen, erhalten eine ähnliche Wahl wie der junge Mann. Einige fliehen, andere bleiben und werden Teil des Gartens.

Die grotesken Hybridwesen, halb Mensch, halb Pflanze, sind stumme Zeugen der unheimlichen Arbeit des Gärtnergeistes.

Und so bleibt der Garten ein düsteres Geheimnis, das nur den Mutigsten offenbart wird – ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen und die Seelen gefangen sind.

Die Legende des Mitternachtsgärtners lebt weiter, und diejenigen, die sie hören, werden gewarnt: Betrete niemals den verwilderten Garten, denn du könntest nie wieder zurückkehren. 🌿🌑✨