
Das kleine Spielzeugauto Flitzer entdeckt nachts eine magische Rampe zum Traumland-Parkhaus und erlebt dort aufregende Abenteuer. Echt stark!
Sehr fest eingeparkt sogar.
Seine Räder zuckten. Er wollte rollen! Er wollte sausen! Stattdessen stand er nur da, zwischen einem Bauklotzturm, der leicht schief war, und einem Teddybären, der leise schnarchte.
Leo, sein bester Freund und Fahrer, lag schon längst im Bett und schlief tief und fest. Man konnte sein ruhiges Atmen hören, wie eine kleine Lokomotive, die Pause macht.
Draußen war es dunkel, nur der Mond schien ein wenig durch das Fenster und malte silbrige Streifen auf den Teppich.
Flitzer seufzte leise durch seinen Kühlergrill. Immer das Gleiche. Tagsüber war Action – Rennen über den Teppich, waghalsige Fahrten über Kissenberge, manchmal sogar ein Ausflug in den Garten.
Aber nachts? Gähnende Langeweile auf dem Regal.
Plötzlich blitzte etwas unter Leos Bett auf. Nur ganz kurz. Ein sanftes, goldenes Schimmern.
Flitzer spitzte seine nicht vorhandenen Ohren. Was war das?
Er wackelte vorsichtig mit seinen Vorderrädern. Das Licht blitzte wieder auf, diesmal ein bisschen länger. Es pulsierte ganz sanft, wie ein kleines, schläfriges Herz.
Die Neugier packte Flitzer an seiner Antenne. So etwas hatte er noch nie gesehen. War das vielleicht… Magie?
„Ich muss nachsehen“, murmelte er leise vor sich hin. Der schnarchende Teddybär zuckte kurz, schlief aber weiter.
Jetzt kam der schwierige Teil: Wie kam er vom Regal herunter, ohne Lärm zu machen?
Er rollte ganz langsam zur Kante. Puh, das war hoch!
Er nahm all seinen Mut zusammen, schloss kurz seine Scheinwerfer und ließ sich nach vorne kippen.
Rumms! Naja, fast lautlos. Er landete auf dem weichen Teppichboden, zum Glück auf allen vier Rädern.
„Geschafft!“, flüsterte er und schüttelte sich kurz.
Vorsichtig rollte er in Richtung Bett. Das goldene Licht war immer noch da, es schien ihn direkt anzulocken.
Und dann sah er es. Eine kleine Rampe, gebaut aus bunten Bauklötzen, führte direkt unter das Bettgestell. Sie endete genau dort, wo das Licht am hellsten leuchtete.
Flitzer zögerte nicht lange. Das war ein Abenteuer, das spürte er bis in seine Achsen!
Mit einem kleinen Brummen seines Spielzeugmotors rollte er die Rampe hinunter.
Und dann… war alles anders.
Es war gar nicht dunkel und staubig unter dem Bett, wie er immer gedacht hatte.
Nein, es öffnete sich ein riesiger, heller Raum. Die Wände schienen aus Wolken zu bestehen, und von der Decke schwebten große, schillernde Seifenblasen, die ein warmes, sanftes Licht verbreiteten.
Es roch wunderbar – ein bisschen nach warmer Milch mit Honig, ein bisschen nach frisch gebackenen Keksen und einem Hauch von Gummibärchen.
Überall waren Rampen und Rutschen, die aussahen, als wären sie aus Regenbögen gebaut. Kleine Bäche aus glitzernder Limonade schlängelten sich über den Boden.
Und überall standen andere Spielzeuge! Ein Schaukelpferd galoppierte gemütlich im Kreis, eine Puppe saß auf einer Wolke und kämmte ihr Haar, und eine ganze Reihe von Spielzeugautos stand ordentlich in Parkbuchten, deren Linien leise summten.
„Willkommen im Traumland-Parkhaus!“, rief ein kleiner, blauer Kreisel, der fröhlich an Flitzer vorbeisauste. „Parken nur für Träumer!“
Flitzer war sprachlos. Seine Scheinwerfer leuchteten vor Staunen. Ein Parkhaus für Spielzeuge im Traumland?
Er musste das erkunden!
Er gab Gas und sauste los. Seine Räder rollten fast lautlos über den weichen Wolkenboden.
Er fuhr eine spiralförmige Rampe hinauf, die nach Zuckerwatte roch. Oben angekommen, hatte er eine fantastische Aussicht über das ganze Parkhaus.
Dann entdeckte er eine Rutsche, die direkt in einen kleinen See aus blauer Limonade führte.
„Juhuuuu!“, rief Flitzer und rutschte hinunter. Platsch! Es spritzte herrlich und die Limonade kitzelte an seinem Lack.
Ein freundlicher Gummikran zog ihn lachend wieder heraus.
Als Nächstes probierte er die Waschanlage aus riesigen, flauschigen Staubwedeln. Sie kitzelten ihn so sehr, dass er quietschen musste, aber danach glänzte sein roter Lack wie neu.
Er fuhr Slalom um tanzende Bauklötze und winkte einer Spielzeugeisenbahn zu, die leise bimmelnd auf Schienen aus Lakritzstangen fuhr.
Es war das aufregendste Abenteuer, das Flitzer je erlebt hatte!
Langsam wurden seine Scheinwerfer aber ein bisschen müde. Das viele Herumsausen, Rutschen und Lachen war anstrengend.
Er sah sich nach einem gemütlichen Platz zum Ausruhen um.
Da entdeckte er eine besonders kuschelige Parkbucht. Sie war mit weichem Moos ausgelegt und summte ein ganz leises, sanftes Schlaflied.
Flitzer rollte hinein und schloss seine Scheinwerfer. Ah, das tat gut. Die Luft war warm und weich, und das Summen der Parkbucht lullte ihn ein.
Er döste gerade gemütlich vor sich hin, als er ein Geräusch von weit oben hörte.
Ein Rascheln. Ein Gähnen.
Leo! Leo wachte langsam auf!
„Oh je!“, dachte Flitzer erschrocken. „Ich muss sofort zurück! Das Traumland-Parkhaus verschwindet, wenn die Kinder aufwachen!“
Schnell sprang sein kleiner Motor wieder an. Er verabschiedete sich mit einem Hupen von den anderen Spielzeugen und raste zur Bauklotz-Rampe.
Seine Räder drehten sich so schnell sie konnten. Rauf auf die Rampe, zurück unter das Bett, hinein in Leos Zimmer.
Puh, geschafft!
Gerade noch rechtzeitig, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen und das Zimmer in goldenes Licht tauchten, kletterte er zurück auf seinen Platz auf dem Regal.
Er stand wieder still zwischen dem schiefen Turm und dem Teddybären, aber er fühlte sich ganz anders. Ein bisschen zerzauster vielleicht, mit einem winzigen neuen Kratzer an der Seite, aber sein roter Lack strahlte zufrieden.
Leo gähnte laut und streckte sich in seinem Bett. Er rieb sich die Augen und blickte zum Regal.
„Guten Morgen, Flitzer“, murmelte er verschlafen und griff nach seinem kleinen roten Auto.
Er drehte Flitzer in seiner Hand. „Na, hattest du schöne Träume?“
Leo bemerkte einen winzigen, goldenen Glitzerfleck auf Flitzers Dach, der im Sonnenlicht funkelte. „Hm? Wo kommt denn der her?“, fragte er sich leise.
Er lächelte. Vielleicht hatte Flitzer ja wirklich ein kleines, geheimes Abenteuer erlebt, während er schlief.
Flitzer stand ganz still in Leos Hand, aber innerlich summte er immer noch das leise Schlaflied aus der Traum-Parkbucht.
Er konnte es kaum erwarten, dass es wieder Nacht wurde und die kleine Rampe unter dem Bett wieder leuchten würde.
Das Traumland-Parkhaus wartete schon auf ihn.
Gute Nacht, kleiner Flitzer. Schlaf schön und träum was Tolles.