Die Badewannen-Entchen paddeln ins Bett

Die Badewannen-Entchen paddeln ins Bett

Vier mutige Badewannen-Spielzeuge erleben nach dem Baden ein lustiges und turbulentes Abenteuer auf dem Weg in ihr Spielzeugnetz zum Schlafen.

Platsch! Das war das Geräusch, als der letzte Rest Badewasser gurgelnd im Abfluss verschwand.

Zurück blieben vier Freunde in der großen, weißen Badewanne, die jetzt wie eine riesige, leere Porzellanschüssel aussah.

Da war Quentin Quak, die gelbe Gummiente mit der schicken blauen Kapitänsmütze. Quentin glaubte fest daran, dass er der Anführer der Truppe war.

Neben ihm trieb Frida Flosse, ein kleiner, knalloranger Fisch aus Plastik. Frida war mutig und immer für ein Abenteuer zu haben.

Nicht weit davon entfernt schaukelte Bodo Blubber, der dicke, freundliche Wal. Bodo konnte nicht nur Wasser spritzen, sondern machte auch die lustigsten Blubbergeräusche, besonders wenn er aufgeregt war.

Und dann war da noch Klara Krake, die weise, lila Oktopusdame mit acht Armen, die meistens für alles eine Lösung wusste.

„So, Mannschaft!“, quakte Quentin und richtete seine Mütze. „Operation ‚Schlafkoje Ansteuern‘ beginnt! Das große Gurgeln ist vorbei, Zeit, ins Trockendock zu wechseln!“

Frida Flosse kringelte sich vor Lachen. „Trockendock? Du meinst doch das Spielzeugnetz, Quentin!“

„Äh, ja, genau das!“, korrigierte sich Quentin schnell. „Also, alle Mann… äh… alle Spielzeuge bereitmachen zum Aussteigen!“

Doch das war leichter gesagt als getan. Der Rand der Badewanne ragte vor ihnen auf wie eine riesige, weiße Klippe.

„Blubb… wie kommen wir da hoch?“, fragte Bodo Blubber und stieß dabei eine kleine Luftblase aus.

Klara Krake tippte sich mit einem ihrer acht Arme nachdenklich an den Kopf. „Vielleicht können wir eine Rampe bauen?“

Quentin schüttelte energisch den Kopf. „Keine Zeit für Konstruktionen! Ein echter Kapitän findet einen Weg! Folgt mir!“

Mit viel Schwung versuchte Quentin, die glatte, leicht feuchte Wand der Wanne hinaufzurutschen. Quietsch… ratsch… platsch! Er rutschte wieder herunter und landete unsanft auf seinem Gummi-Hinterteil.

Frida kicherte. „Guter Versuch, Kapitän!“

„Blubb-blubb… vielleicht… schieben?“, schlug Bodo vor.

Klara hatte eine bessere Idee. „Seht mal, der Stöpsel! Wenn wir uns alle an die Kette hängen und ziehen, könnten wir ihn vielleicht als Kletterhilfe benutzen?“

Das klang nach einem Plan. Gemeinsam zerrten und zogen sie. Bodo stemmte sich mit seinem ganzen Walgewicht dagegen, Frida zog mit aller Kraft, Quentin gab laute „Hauruck!“-Kommandos, und Klara wickelte geschickt zwei ihrer Arme um die Kette.

Langsam, ganz langsam, schafften sie es, sich an der Kette und dem Stöpsel ein Stückchen höher zu ziehen. Von dort aus war der Rand nicht mehr ganz so unerreichbar.

„Geschafft!“, schnaufte Frida, als sie als Erste oben auf dem Wannenrand balancierte. „Die Luft hier oben riecht nach… Zahnpasta!“

Einer nach dem anderen plumpsten sie auf den flauschigen Badvorleger, der sich unter ihnen anfühlte wie ein riesiges Moosfeld.

„Land in Sicht!“, rief Quentin triumphierend. „Nun Kurs auf… das Handtuch-Gebirge!“

Vor ihnen türmte sich ein Stapel frischer, weicher Handtücher auf. Für die kleinen Badetiere sah er aus wie eine gewaltige Bergkette.

„Da kommen wir nie rüber!“, stöhnte Bodo und ließ ein paar Sorgen-Blubbs frei.

„Unsinn!“, quakte Quentin. „Wir sind Abenteurer! Frida, du als flinker Fisch erkundest den besten Aufstieg!“

Frida zögerte nicht. Flink wie ein Wiesel (oder eben ein Fisch an Land) huschte sie los und fand eine Stelle, wo ein Handtuch etwas herunterhing und eine Art Pfad bildete.

„Hier entlang!“, rief sie. „Aber passt auf, es ist sehr… flauschig!“

Der Aufstieg war mühsam. Sie sanken tief in die weichen Fasern ein. Bodo Blubber blieb fast stecken. „Blubb… Hilfe! Ich versinke im Flausche-Schnee!“

Klara Krake bewies wieder einmal ihre Nützlichkeit. Mit vier Armen zog sie Bodo, mit zwei weiteren stützte sie Quentin, und die restlichen zwei benutzte sie, um sich selbst festzuhalten.

Oben auf dem Gipfel des Handtuch-Berges hatten sie eine tolle Aussicht über das ganze Badezimmer. Sie sahen die glänzenden Wasserhähne, die Seifenschale (die Quentin als „glitschigen Gletscher“ bezeichnete) und in der Ferne… ihr Ziel!

Das Spielzeugnetz hing an der Wand, direkt über der Heizung. Es sah aus wie ein gemütlicher, sicherer Hafen.

„Nur noch ein kleines Stück!“, japste Frida.

Der Abstieg vom Handtuch-Berg war einfacher. Sie rutschten und purzelten die weichen Hänge hinunter und landeten wieder auf dem Badvorleger.

Nun mussten sie nur noch das letzte Stück über den kühlen Fliesenboden zurücklegen. Die Fliesen waren wie riesige, glatte Eisplatten.

Quentin versuchte zu stolzieren, rutschte aber prompt aus und drehte eine Pirouette. „Absicht! Kapitänstrick!“, rief er schnell.

Bodo Blubber bewegte sich vorsichtig vorwärts, indem er immer wieder kleine Blubber-Stöße von sich gab, die ihn ein Stückchen schoben.

Klara nutzte ihre acht Arme, um sich sicher über die Fliesen zu bewegen, fast wie eine richtige Krake über den Meeresboden.

Endlich erreichten sie die Wand unter dem Netz. Aber wie hochkommen?

„Ich hab’s!“, rief Frida. „Seht ihr die Leine von Papas Bademantel? Die hängt fast bis zum Boden!“

Und tatsächlich, ein weißer Gürtel baumelte von einem Haken herab.

„Perfekt!“, quakte Quentin. „Alle Mann an die Leine! Hochziehen!“

Es war wie beim Klettern in den Bergen. Sie hangelten sich Zentimeter um Zentimeter nach oben. Bodo war wieder der Schwerste, aber mit vereinten Kräften schafften sie es.

Oben angekommen, mussten sie nur noch den letzten Sprung ins Netz wagen.

„Eins… zwei… drei… HÜPF!“, kommandierte Quentin.

Plumps! Plumps! Blubb-Plumps! Quietsch-Plumps!

Alle vier landeten sicher und weich im Netz, zwischen den anderen Badetieren, die schon schliefen.

Sie kuschelten sich aneinander. Der dicke Schwamm neben ihnen fühlte sich an wie ein riesiges Kissen.

„Blubb… geschafft“, murmelte Bodo und schloss die Augen.

Frida gähnte. „Gute Nacht, Kapitän.“

Quentin richtete noch einmal stolz seine Mütze, obwohl sie schon ganz schief saß. „Gute Nacht, Mannschaft. Mission erfolgreich beendet. Bis zum nächsten… äh… Badegang.“

Klara Krake lächelte leise und zog ihre acht Arme gemütlich an. Sie lauschte dem leisen Glucksen der Heizung unter ihnen und dem fernen Tropfen eines Wasserhahns.

Es war ein langer Weg vom Wannenboden bis ins Netz, voller kleiner Abenteuer und lustiger Pannen.

Aber zusammen hatten sie es geschafft. Und während sie langsam einschliefen, träumten sie schon von der nächsten aufregenden Reise durch das riesige, wunderbare Badezimmer-Land.

Und wer weiß, vielleicht hörst du sie ja leise quaken und blubbern, wenn du das nächste Mal ganz still bist, nachdem das Badewasser abgelaufen ist?