
Leo kann nicht schlafen und verwandelt sein Zimmer in ein Universum. Mit Socke Fusselbert erlebt er eine aufregende Kissen-Hüpf-Expedition.
Leo lag in seinem Bett und starrte an die Decke.
Schlafen? Keine Chance.
Draußen war es dunkel, mucksmäuschenstill, aber in Leos Kopf war es laut wie auf einem Jahrmarkt.
Seine Gedanken hüpften wie Gummibälle hin und her.
„Mama sagt immer, Schäfchen zählen hilft“, murmelte er.
Also versuchte er es.
Ein Schaf… sprang über einen Zaun.
Zwei Schafe… sprangen über denselben Zaun.
Drei Schafe… blieben vor dem Zaun stehen und machten Quatsch.
Leo kicherte. Das war ja noch langweiliger als Wachliegen!
Er drehte sich auf die andere Seite. Sein Kissen fühlte sich besonders weich und knautschig an heute Abend.
Fast wie… eine Wolke?
Leo setzte sich auf. Eine Idee blitzte in seinem Kopf auf, heller als jede Sternschnuppe.
„Was, wenn mein Zimmer gar kein Zimmer ist?“, flüsterte er in die Stille.
„Was, wenn es… das Universum ist?“
Er grinste. Das war viel besser als Schafe!
Sein Bett wurde zum Raumschiff, dem „Kuschel-Kreuzer 3000“.
Die Bettdecke war das Schutzschild gegen kosmische Kälte (und Mamas „Deck-dich-zu!“-Rufe).
Und die Kissen? Das waren Planeten!
Der große „Feder-Flausch-Planet“ direkt unter seinem Kopf.
Und daneben der kleinere „Knautsch-Komet“, den er immer zum Kuscheln nahm.
„Okay, Kapitän Leo meldet sich zum Dienst!“, rief er leise und salutierte vor seinem Spiegelbild, das im Dunkeln kaum zu sehen war.
„Mission: Erkundung des Dunkel-Munkel-Universums!“
Vorsichtig schwang er ein Bein aus dem Bett-Raumschiff.
Plopp.
Sein Fuß landete auf dem Teppich.
Aber es war kein normaler Teppich mehr.
Nein, das war der „Krümel-Kometen-Gürtel“!
Überall lagen winzige Hindernisse herum – ein vergessenes Legosteinchen (ein gefährlicher Mini-Asteroid!), ein Bonbonpapier (glitzernder Weltraumschrott!).
Leo ging auf Zehenspitzen. Ein falscher Schritt und… AUA!
Er erreichte das Ende des Kometen-Gürtels und spähte unter sein Bett.
Dort lauerte es. Das „Schatten-Monster“!
Jeden Abend war es da, eine dunkle, unförmige Masse.
Leo holte tief Luft. Ein echter Raumfahrer hat keine Angst!
Er knipste seine kleine Taschenlampe an, seinen „Mut-Mach-Strahler“.
Der Lichtkegel tanzte über den Boden.
Und das Schatten-Monster? Es war… ein Haufen Wäsche! Und… etwas Langes, Gestreiftes?
Leo zog es hervor. Eine einzelne Socke! Eine seiner Lieblingssocken mit Raketen drauf.
„Du bist also das Monster?“, fragte Leo die Socke.
Er zog sie sich über die Hand. „Na gut, dann bist du jetzt mein Co-Pilot. Fusselbert Raketenfuß!“
Fusselbert wackelte zustimmend mit der Spitze.
„Weiter geht die Reise, Fusselbert!“, kommandierte Kapitän Leo.
Sie schwebten weiter durch das Zimmer-Universum.
Die Schreibtischlampe wurde zum „Leucht-Leitstern“, der ihnen den Weg wies.
Ihr Licht fiel auf den großen Kleiderschrank.
„Wow, Fusselbert! Siehst du das?“, flüsterte Leo. „Das muss die „Galaktische Garderoben-Galaxie“ sein!“
Er öffnete vorsichtig eine Tür.
Dahinter hingen seine Pullover und Hosen wie seltsame, weiche Nebel.
Und ganz hinten, versteckt hinter einem dicken Winterpulli, fand er etwas.
Ein kleines, silbernes Spielzeugauto, das er seit Wochen vermisst hatte!
„Ein abgestürztes Alien-Fahrzeug!“, rief Leo begeistert.
Er steckte es in seine Pyjamatasche. „Rettungsmission erfolgreich, Co-Pilot!“
Fusselbert nickte stolz.
Sie umrundeten den Schreibtisch-Planeten, auf dem Bücher wie hohe Gebirge standen.
Sie überquerten den gefährlichen „Kabelsalat-Krater“ hinter dem Computer.
Leo gähnte. Das Universum zu erkunden war anstrengend.
Der Leucht-Leitstern warf ein warmes, gemütliches Licht auf sein Bett-Raumschiff.
Es sah plötzlich sehr einladend aus.
„Ich glaube, Kapitän Leo braucht eine Pause“, sagte er zu Fusselbert.
„Zurück zum Kuschel-Kreuzer 3000!“
Er kletterte vorsichtig über den Krümel-Kometen-Gürtel zurück ins Bett.
Er landete weich auf dem Feder-Flausch-Planeten und zog die Schutzschild-Decke bis unters Kinn.
Fusselbert Raketenfuß legte er neben sich auf den Knautsch-Kometen.
Das Alien-Fahrzeug parkte er auf dem Nachttisch.
„Gute Arbeit, Team“, murmelte Leo.
Er schaute noch einmal durch sein Zimmer-Universum.
Der Leucht-Leitstern spendete sanftes Licht.
Die Galaktische Garderoben-Galaxie war friedlich verschlossen.
Selbst der Krümel-Kometen-Gürtel sah im Halbdunkel gar nicht mehr so gefährlich aus.
Leo kuschelte sich tiefer in sein Kissen.
Das Bett-Raumschiff war definitiv der gemütlichste Ort im ganzen Dunkel-Munkel-Universum.
Seine Augen wurden schwerer und schwerer.
Die aufregende Expedition hatte ihn müde gemacht.
Viel müder als jedes Schaf es je geschafft hätte.
„Gute Nacht, Fusselbert“, flüsterte er noch.
Und dann schlief Kapitän Leo ein, bereit für neue Abenteuer in seinen Träumen.
Vielleicht würde er morgen den Planeten „Badezimmer-Blubber“ besuchen?
Oder die „Küchen-Keks-Konstellation“ erkunden?
Das Dunkel-Munkel-Universum hatte sicher noch viele Geheimnisse.
Aber jetzt war erstmal Schlafenszeit im Kuschel-Kreuzer 3000.