Warum der kleine Stern Fünkchen Schnupfen hat

Warum der kleine Stern Fünkchen Schnupfen hat

Ein kleiner Stern namens Fünkchen fängt sich einen Schnupfen ein! Eine humorvolle Geschichte über Neugier, Sternenkrankheiten und kosmische Hilfe.

Hoch oben im samtweichen Nachthimmel, wo die Sterne wohnen, lebte ein kleiner, besonders neugieriger Stern namens Fünkchen.
Fünkchen liebte es, durch die Dunkelheit zu sausen, Kometen beim Fangen spielen zuzusehen und den Geschichten des alten Mondes zu lauschen.
Normalerweise strahlte Fünkchen heller als viele andere Sterne seiner Größe, aber heute war etwas anders.
Fünkchen fühlte sich… komisch.
Ein bisschen schlapp. Ein bisschen kitzelig in den Strahlen.
„Haaa… Hatschi!“
Ein feiner Nebel aus glitzerndem Sternenstaub schoss aus Fünkchens Mitte und verteilte sich wie winzige Diamanten im All.
Mama Stern, die gerade ihre kosmische Staubwolke ordentlich putzte, drehte sich erschrocken um.
„Fünkchen, mein Schatz! Was war das denn? Geht es dir nicht gut?“
Fünkchen rieb sich müde einen seiner Zacken. „Ich weiß nicht, Mama. Mir ist so… fröstelig. Und meine Nase… also, meine Mitte… kitzelt.“
„Haaa… Haaa… HATSCHI!“ Wieder eine Glitzerwolke.
Mama Stern schwebte besorgt näher. Sterne werden doch normalerweise nicht krank! Sterne sind heiße Gasbälle, voller Energie und Licht.
„Fröstelig? Aber das ist doch unmöglich! Hast du vielleicht… hast du irgendetwas Kaltes berührt?“ fragte Mama Stern und legte Fünkchen sanft einen warmen Strahl um die Schulterzacken.
Fünkchen wurde ein bisschen blasser, was bei Sternen bedeutet, dass sie leicht erröten. „Naja… vielleicht… ein ganz klein wenig.“
„Was hast du angestellt, mein kleiner Abenteurer?“ fragte Mama Stern mit einem liebevollen, aber ernsten Unterton.
Fünkchen druckste herum. „Ich war nur… neugierig.“
„Neugierig worauf?“
„Auf die Erde“, flüsterte Fünkchen. „Sie sah von weitem so interessant aus. Mit all den wirbelnden Farben.“
Mama Stern seufzte leise. „Und? Bist du etwa zu nah herangeflogen?“
Fünkchen nickte schuldbewusst. „Ich wollte mir diese komischen, grauen Wolken ansehen. Sie sahen so flauschig aus, aber als ich näherkam, waren sie ganz… nass!“
„Nass?“ Mama Stern klang alarmiert.
„Ja! Und dann fielen da so durchsichtige Tropfen heraus. Tausende davon! Sie platschten auf die Erde und machten alles glänzend. Ich bin ein bisschen durch eine große Wolke geflogen… und…“ Fünkchen zögerte.
„Und?“ hakte Mama Stern nach.
„Und dann habe ich unten auf der Erde etwas gesehen, das wie ein kleiner, zitternder See aussah. Es hat so schön geglitzert, fast wie ein Sternengeschwisterchen. Ich wollte nur ganz kurz ‚Hallo‘ sagen und habe einen meiner Strahlen hineingetunkt.“
„Du hast was?“ Mama Stern verschluckte sich fast an ihrem eigenen Licht. „Du hast deinen Strahl in eine… Pfütze getunkt?“
„War das falsch?“ fragte Fünkchen kleinlaut. „Es war so kühl und erfrischend.“
„Haaaatschi!“ Ein besonders großer Glitzerregen ergoss sich ins All.
In diesem Moment schwebte der alte, weise Mond mit seinem sanften, silbernen Schein vorbei.
„Guten Abend, liebe Sterne“, brummte er freundlich. „Was ist denn hier los? So ein glitzerndes Niesen habe ich ja seit Äonen nicht mehr gehört.“
Mama Stern erklärte dem Mond die Situation, während Fünkchen leise vor sich hin schniefte.
Der Mond hörte aufmerksam zu und streichelte nachdenklich über einen seiner Krater.
„Aha. Ein kleiner Stern mit Erden-Schnupfen. Sehr ungewöhnlich, aber nicht unmöglich, wenn man zu neugierig ist“, sagte der Mond.
„Was sollen wir denn jetzt tun?“ fragte Mama Stern besorgt.
„Ruhe und Wärme“, antwortete der Mond gelassen. „Das Beste, was man bei so einer kosmischen Erkältung tun kann. Wickelt den kleinen Fünkchen gut ein und gebt ihm etwas Warmes.“
Gerade als der Mond das sagte, kamen zwei kleine Planeten-Kumpel angeflitzt – der rote Mars-Mini und der gesprenkelte Jupiter-Junior.
„Wir haben gehört, Fünkchen ist krank!“, rief Mars-Mini. „Wir haben Heilmittel!“
Jupiter-Junior hielt stolz einen Eiskristall von einem Saturnring hoch. „Probier mal! Super erfrischend!“
Fünkchen schüttelte sich schon beim Anblick. „Nein, danke… mir ist doch schon kalt.“
„Dann vielleicht eine Decke?“ schlug Mars-Mini vor und versuchte, einen Haufen kratzigen Asteroidenstaub zusammenzukehren. „Super isolierend!“
„Aua! Das piekst ja!“, jammerte Fünkchen, als ein Körnchen ihn traf.
Mama Stern schob die übereifrigen Helfer sanft beiseite. „Danke, ihr Lieben, aber ich glaube, wir folgen lieber dem Rat des Mondes.“
Sie schwebte zu einer besonders dichten und warm leuchtenden Region der Milchstraße und zupfte vorsichtig ein Stück weichen, schimmernden Nebel ab.
Damit wickelte sie Fünkchen liebevoll ein, bis nur noch seine müden Augen und seine kitzelige Mitte herausschauten.
„So, mein Schatz. Und jetzt gibt es eine schöne heiße Nebelsuppe.“
Mama Stern holte eine kleine Schale, gefüllt mit einer sanft pulsierenden, warmen Flüssigkeit, die nach Sternenstaub und Sonnenstrahlen duftete.
Fünkchen schlürfte vorsichtig. Die Suppe war wunderbar warm und schmeckte ein bisschen wie flüssiges Glück.
Langsam hörte das Kitzeln in Fünkchens Mitte auf. Die Nieser wurden seltener und kleiner, nur noch winzige Glitzerpünktchen.
Eingekuschelt in die warme Nebeldecke und mit dem Bauch voller Suppe fühlte sich Fünkchen viel besser.
„Mama?“ murmelte Fünkchen schläfrig.
„Ja, mein Sternchen?“
„Ist Neugierigsein schlecht?“
Mama Stern lächelte sanft. „Nein, mein Schatz. Neugierigsein ist wunderbar. Es lässt dich neue Dinge entdecken und lernen. Aber manchmal muss man ein bisschen vorsichtig sein, wohin die Neugier einen führt.“
Fünkchen dachte darüber nach. Die nassen Wolken und die kalte Pfütze waren nicht so toll gewesen. Aber die Erde von Nahem zu sehen, war schon aufregend.
„Ich werde nächstes Mal vorsichtiger sein“, versprach Fünkchen und gähnte herzhaft, diesmal ganz ohne Glitzer.
„Das ist gut“, sagte Mama Stern und gab Fünkchen einen warmen Lichtkuss auf die Stirnzacke. „Und jetzt schlaf schön und werd wieder ganz gesund.“
Fünkchen kuschelte sich tiefer in die Nebeldecke. Der alte Mond lächelte ihm aufmunternd zu, bevor er weiterzog.
Bald darauf war Fünkchen tief eingeschlafen, und seine Träume waren voller warmer Sonnenstrahlen und freundlicher Sterne – aber ganz ohne kalte Pfützen.
Und wenn du heute Nacht in den Himmel schaust und einen Stern siehst, der vielleicht ein ganz klein wenig heller und öfter blinkt als die anderen – dann ist das vielleicht Fünkchen, der immer noch einen winzigen, glitzernden Rest von seinem kosmischen Schnupfen hat.