Warum der Teddy Taps heute Ohrensausen hat

Warum der Teddy Taps heute Ohrensausen hat

Teddy Taps hat nach einem lauten Tag Ohrensausen. Sein Freund Leo hilft ihm auf humorvolle und kreative Weise, das Geheimnis zu lüften.

Der kleine Teddybär Taps saß auf Leos Bettkante und rieb sich verwundert sein flauschiges Ohr.

„Was ist los, Taps?“, fragte Leo, der gerade seinen Schlafanzug mit den Raketenmotiven anzog. „Siehst aus, als hättest du einen Floh im Ohr.“

Taps schüttelte energisch den Kopf, dass seine Knopfaugen wackelten.

„Nein, Leo. Kein Floh. Es ist… ein Summen. Ein ganz komisches Fiepen. Hier drin.“ Er tippte sich wieder ans Ohr.

„Ein Fiepen? Wie eine Mücke?“ Leo lauschte angestrengt, aber er hörte nichts.

„Nein, viel… klingeliger. Wie Omas winziges Silberglöckchen, aber es hört einfach nicht auf! Es macht mich ganz kirre im Kopf.“ Taps seufzte tief.

Leo setzte sich neben ihn. „Hm, Ohrensausen also. Das hatte Papa auch mal nach dem Rockkonzert. Was hast du denn heute alles gemacht, dass deine Ohren so einen Lärm veranstalten?“

Taps überlegte. Sein Tag war tatsächlich ziemlich… laut gewesen.

„Also, heute Morgen war ich mit Mama in der Küche“, begann er zu erzählen.

„Du hast geholfen?“ Leo grinste.

„Na ja, ich saß auf der Arbeitsplatte und habe zugeschaut. Aber dann hat Mama den Zauberstab angemacht! Den, der Obst zu Matsch macht.“

„Den Mixer?“

„Genau! Und der hat gemacht: Wrrrrrrrrrrrrrrrummmmm! So laut! Ich bin fast vom Stuhl gepurzelt. Und dann hat sie noch mit den Töpfen geklappert. Bäng! Krach! Schepper!“ Taps zuckte schon bei der Erinnerung zusammen.

„Okay, lauter Mixer und Topf-Musik. Was noch?“, fragte Leo.

„Mittags waren wir im Garten. Du hast mit deinem neuen Feuerwehrauto gespielt.“

„Tatütataaaa!“, machte Leo und wedelte mit den Händen.

„Ja, genau das! Aber deins war viel lauter! Und dann kam Herr Müller von nebenan mit seinem Rasenmonster.“

„Du meinst den Rasenmäher?“

Der brüllte wie ein Löwe mit Schluckauf! RÖÖÖÖÖHR-HICKS-RÖÖÖÖÖHR! Ich musste mir die Ohren zuhalten.“ Taps demonstrierte es, indem er seine Plüschpfoten fest auf seine Ohren drückte.

„Und dann war da noch die dicke Hummel. Die hat so laut gebrummt, direkt neben meinem Ohr. Bssssssssssssss! Ich dachte, sie will mir ein Geheimnis erzählen, aber sie war einfach nur laut.“

Leo kicherte. „Eine Hummel, die Geheimnisse brummt. Was kam danach?“

„Der Besuch bei Oma Hilde“, fuhr Taps fort. „Oma Hilde ist ja lieb, aber ihr Papagei, dieser Coco…“

„Was hat Coco gemacht?“

Er saß auf meiner Schulter und hat mir ins Ohr gekrächzt! ‚Keeeekse! Keeeekse!‘ So schrill! Ich glaube, mein Ohr hat kurz gewackelt.“

„Und dann lief im Fernsehen diese komische Sendung mit dem singenden Gemüse.“

„Oh ja!“, erinnerte sich Leo lachend. „Die singende Karotte und die rappende Tomate!“

„Die haben ein Lied über Vitamine gesungen, aber so laut und schief! Die Karotte klang wie eine quietschende Tür und die Tomate… na ja, wie eine Tomate, die auf den Boden fällt. Platsch-Musik!“

Taps schauderte. „Mein Ohr hat sich ganz komisch angefühlt danach.“

„Und zum Schluss?“, fragte Leo.

„Die Badewanne!“, rief Taps. „Du hast Oper gesungen!“

„Ich habe geübt!“, verteidigte sich Leo. „Figarooooo! Fiiigaroooo!“ Er trällerte laut und Taps hielt sich sofort wieder die Ohren zu.

„Ja, genau das! Und das Wasser hat geplatscht und gegluckert. Es war ein richtiges Ohren-Gewitter!

Leo nickte nachdenklich. „Okay, Taps. Das war wirklich ein lauter Tag. Mixer-Alarm, Tatütata, Rasenmonster, Brumm-Hummel, Keks-Papagei, Gemüse-Oper und Badewannen-Konzert. Kein Wunder, dass deine Ohren jetzt fiepen.“

„Aber wie kriege ich das weg?“, fragte Taps verzweifelt. „Es kitzelt so komisch.“

Leo hatte eine Idee. „Vielleicht müssen wir das Fiepen rausschütteln!“ Er nahm Taps vorsichtig bei den Pfoten und schüttelte ihn sanft hin und her.

„Und? Besser?“, fragte er hoffnungsvoll.

Taps lauschte. „Nee. Immer noch da. Klingeling.“

„Okay, Plan B.“ Leo holte einen Wattebausch aus dem Badezimmer. „Wir stopfen das Ohr zu! Dann kann das Fiepen nicht mehr raus und muss leise sein.“ Er versuchte, den Wattebausch vorsichtig an Taps‘ angenähtes Ohr zu halten.

Taps kicherte. „Das kitzelt ja noch mehr!“

„Plan C!“ Leo beugte sich ganz nah an Taps‘ Ohr. „Ich flüstere jetzt ein Geheimnis hinein. Das schubst das Fiepen vielleicht raus.“

Er flüsterte: „Pssst… morgen gibt es Pfannkuchen zum Frühstück… pssst…“

Taps spitzte die Ohren, so gut er konnte. „Pfannkuchen? Lecker! Aber… das Fiepen ist noch da.“ Er seufzte.

„Dann versuche ich es!“, sagte Taps entschlossen. „Ich summe mein Schlaflied so laut, dass das Fiepen Angst bekommt und abhaut!“

Und Taps begann zu summen. „Summ summ summ, Bienchen summ herum… äh… nein, das war die Hummel… La Le Lu, nur der Mann im Mond schaut zu… BRUMMMMMMM!“ Er versuchte, besonders tief und laut zu summen.

Leo musste lachen. „Du klingst ja wie ein kleiner Bär mit Bauchschmerzen!“

In dem Moment kam Papa ins Zimmer. „Was ist denn hier los? Ein Teddy-Summ-Konzert?“

Leo erklärte ihm Taps‘ Problem mit dem Ohrensausen.

Papa lächelte verständnisvoll. „Ach, Taps. Du hattest einfach einen sehr, sehr lauten Tag. Deine Ohren sind wie kleine, empfindliche Mikrofone. Die brauchen jetzt einfach Ruhe.

Er nahm Taps und kuschelte ihn fest in Leos Arm. „Keine Sorge. Wenn du jetzt ganz leise bist und schläfst, geht das Fiepen von ganz allein weg. Deine Ohren müssen sich nur erholen.

Er deckte beide gut zu und gab ihnen einen Gute-Nacht-Kuss.

„Gute Nacht, ihr beiden Lärmexperten“, flüsterte er.

Taps kuschelte sich tief in die Decke. Er lauschte angestrengt. Das Fiepen war immer noch da, aber vielleicht… ja, vielleicht wurde es schon ein ganz kleines bisschen leiser.

Er schloss seine Knopfaugen. Er dachte an leise Dinge: an weiche Wolken, an fallenden Schnee, an das sanfte Rauschen der Blätter im Wind.

Leo flüsterte ihm noch einmal ins Ohr, aber diesmal ganz leise: „Schlaf gut, Taps. Morgen machen wir einen leisen Tag. Versprochen.“

Und während Taps langsam einschlief, wurde das Klingeling in seinem Ohr immer weniger, bis es schließlich ganz verschwand und nur noch Platz für süße, leise Träume von flauschigen Schafen und stillen Sternen war. Seine Ohren freuten sich schon auf die Ruhe.