Warum der Mond manchmal Schluckauf hat

Warum der Mond manchmal Schluckauf hat

Der gemütliche Mond liebt Käse, doch als er zu schnell isst, bekommt er peinlichen Schluckauf! Sternchen Leo und Wolke Klara helfen ihm.

Hoch oben am Nachthimmel, viel weiter weg, als die Vögel fliegen, wohnt der Mond.

Er ist ein ziemlich gemütlicher Himmelskörper, rund und meistens gut gelaunt.

Besonders gut gelaunt ist er, wenn er seine Lieblingsspeise dabeihat: Käse!

Ja, du hast richtig gehört. Der Mond liebt Käse über alles. Am liebsten mag er den mit den großen Löchern, den Emmentaler.

Jeden Abend, wenn die Sonne schlafen gegangen ist und die Sterne anfangen zu funkeln, holt der Mond ein großes Stück Käse aus seiner geheimen Mondspeisekammer hervor.

Er setzt sich bequem auf eine Wolke, baumelt mit den nicht vorhandenen Beinen und fängt an zu knabbern.

An diesem Abend war der Käse besonders lecker. So würzig, so nussig, so… käsig!

Der Mond war so begeistert, dass er vergaß, ordentlich zu kauen.

Happs, happs, happs! Ein riesiges Stück verschwand in seinem Mondmund.

Und dann passierte es.

„Hicks!“

Ein kleiner Ruck ging durch den runden Mondkörper. Er zuckte zusammen.

„Hicks!“

Schon wieder! Dieses Mal etwas stärker. Sein sanftes Leuchten flackerte kurz, wie eine Kerze im Windzug.

„Oh, nein“, murmelte der Mond. „Nicht schon wieder… Hicks!“

Er hatte Schluckauf.

Richtig schlimmen Mond-Schluckauf.

Jedes Mal, wenn ein „Hicks!“ kam, hüpfte der Mond ein kleines bisschen am Himmel. Sein Licht blitzte kurz auf und wurde wieder normal.

Unten auf der Erde schauten ein paar Kinder, die noch wach waren, verwundert zum Himmel.

„Mama, Papa, schaut mal! Der Mond blinkt! Ist er kaputt?“ rief ein kleines Mädchen.

Der Mond wurde ein bisschen rot im Gesicht, was man bei seinem bleichen Schimmern aber kaum sah.

Das war ihm furchtbar peinlich.

Ein kleines, besonders helles Sternchen namens Leo sauste näher heran.

Leo war neugierig und immer zur Stelle, wenn etwas Ungewöhnliches passierte.

„Hallo Mond!“, piepste Leo fröhlich. „Was machst du denn da? Spielst du Blinke-Polizei? Hicks!“

Der Mond schüttelte den Kopf, so gut es mit dem Schluckauf eben ging.

„Nein, Leo… Hicks!… Ich habe… Hicks!… Schluckauf! Vom… Hicks!… Käse!“

Leo kicherte. „Schluckauf? Oh je! Da weiß ich was! Du musst die Luft anhalten! Ganz lange!

Der Mond versuchte es. Er atmete tief ein, so tief ein Mond eben atmen kann, und hielt die Luft an.

Sein Gesicht wurde noch ein kleines bisschen röter.

Er zählte innerlich: Eins… zwei… drei… vier… fünf…

HICKS!

Da war er wieder. Der Mond prustete die angehaltene Luft aus.

„Hat nicht… Hicks!… geklappt“, stöhnte er.

Leo überlegte. Seine kleinen Sternenspitzen funkelten nachdenklich.

„Okay, Plan B! Trink einen Schluck Sternenwasser! Aber kopfüber!

Der Mond sah Leo entgeistert an. „Kopfüber? Wie soll ich denn… Hicks!… das machen?“

Leo zuckte mit den Sternenschultern. „Keine Ahnung, aber meine Oma Stern sagt, das hilft immer!“

Also versuchte der Mond, sich irgendwie umzudrehen. Das war gar nicht so einfach für einen großen, runden Mond.

Er kippelte hin und her, machte fast einen Purzelbaum am Himmel.

Leo hielt ihm schnell einen kleinen Becher mit glitzerndem Sternenwasser hin.

Der Mond versuchte, im Halben-Kopfstand zu trinken.

Das Wasser lief ihm übers Gesicht und kitzelte.

Er kicherte.

Und dann… „HICKS!“

Noch lauter als zuvor.

Der Mond plumpste zurück auf seine Wolke und seufzte tief.

„Das wird ja… Hicks!… immer schlimmer! Die Kinder… Hicks!… auf der Erde denken… Hicks!… ich bin eine Discokugel!“

Leo tätschelte tröstend eine Mondbacke.

„Keine Sorge, Mond. Ich kenne da jemanden, der uns vielleicht helfen kann.

„Wen denn? Hicks!“

Schlummerwolke Klara! Sie ist die weiseste und sanfteste Wolke am ganzen Himmel. Sie kennt alle Geheimnisse gegen Bauchweh und eben auch gegen Schluckauf!“ erklärte Leo.

Der Mond nickte hoffnungsvoll. „Okay… Hicks!… Lass uns zu ihr… Hicks!… fliegen.“

Leo schwirrte voraus, und der Mond folgte ihm, immer wieder von einem lauten „Hicks!“ durchgeschüttelt, das ihn kurz hüpfen ließ.

Sie schwebten vorbei an schlafenden Sternbildern und durch sanfte Nebelschwaden.

Schließlich erreichten sie eine besonders große, flauschige Wolke, die in allen Pastellfarben schimmerte.

Das war Klaras Zuhause.

Schlummerwolke Klara döste sanft vor sich hin. Sie sah aus wie ein riesiges Kissen aus Zuckerwatte.

Leo räusperte sich leise. „Entschuldige, Klara?“

Klara öffnete langsam ein träumendes Auge. „Oh, hallo Leo. Und hallo Mond. Was führt euch denn zu mir? Du siehst ja ganz blass aus, lieber Mond.“

„Hicks!“ machte der Mond statt einer Antwort.

Leo erklärte schnell die Situation: Der leckere Käse, das schnelle Essen, der schreckliche Schluckauf.

Klara lächelte wissend und sehr sanft.

„Ah, ein klassischer Fall von Zu-Hastig-Geknabbert-Schluckauf“, murmelte sie.

„Aber keine Sorge, da habe ich etwas für dich.“

Sie schwebte zu einem kleinen Wolkenschrank und holte eine winzige Tasse heraus, gefüllt mit einer silbrig schimmernden Flüssigkeit.

Das ist warmer Sternenstaub-Tee“, sagte Klara. „Trink ihn ganz langsam, in kleinen Schlucken.

Der Mond nahm die Tasse vorsichtig. Der Tee duftete wunderbar beruhigend.

Er nahm einen winzigen Schluck.

Dann noch einen.

Währenddessen begann Klara, mit ihrer weichen Wolkenstimme ein leises Schlaflied zu summen.

Es war eine Melodie ohne Worte, sanft und wiegend, wie das Gefühl, in eine warme Decke gekuschelt zu sein.

Der Mond schloss die Augen und lauschte.

Er trank langsam den Tee aus.

Er spürte, wie die Wärme sich in ihm ausbreitete und wie die sanfte Melodie ihn ganz ruhig machte.

Er wartete…

Nichts.

Kein Hicks.

Er wartete noch einen Moment.

Immer noch nichts!

Der Schluckauf war weg!

„Er ist weg!“, rief der Mond überglücklich und strahlte jetzt wieder ganz ruhig und gleichmäßig.

„Danke, Klara! Danke, Leo!“

Klara lächelte. „Gern geschehen, lieber Mond. Aber denk dran: Genieße deinen Käse, aber iss ihn langsam. Bissen für Bissen.

Der Mond nickte ernsthaft. „Das werde ich! Versprochen!“

Leo und der Mond verabschiedeten sich von Klara und machten sich auf den Rückweg.

Der Mond schwebte nun wieder ganz ruhig und majestätisch am Himmel.

Sein Licht war sanft und beständig.

Unten auf der Erde rieb sich das kleine Mädchen die Augen. „Schau mal, Mama, der Mond blinkt gar nicht mehr.“

„Siehst du“, sagte die Mama, „er hat sich wieder beruhigt.“

Der Mond lächelte zufrieden.

Er holte noch ein winziges Stück Käse hervor – nur ein ganz kleines.

Und diesmal kaute er ganz, ganz langsam.

Jeden Bissen genoss er.

Und während er so kaute und zufrieden auf die schlafende Welt hinunterschaute, dachte er daran, wie gut es ist, Freunde wie Leo und Klara zu haben.

Und er wusste: Auch wenn ihm mal wieder ein kleines Missgeschick passiert, ist das nicht so schlimm.

Manchmal braucht man eben nur ein bisschen Hilfe, einen warmen Tee und ein sanftes Lied.

Und so leuchtete der Mond friedlich weiter, die ganze lange Nacht.

Und wenn du jetzt ganz genau hinschaust, wenn der Mond am Himmel steht, dann weißt du: Wenn er mal kurz flackert, hat er vielleicht wieder zu schnell von seinem Lieblingskäse genascht und muss nur kurz… hicksen.